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Neues aus der THRS: mehr Schüler, weitere Profile, neue Räume
Seit gut zwei Wochen sind die großen Ferien vorbei, das Schuljahr hat sich fast schon eingegroovt. Zeit also, einmal zu schauen, was es an der Theodor-Heuss-Realschule (THRS) denn Neues – und Altes – gibt. So ist im Gegensatz zum Vorjahr die Schülerzahl leicht angestiegen, rund 760 Schülerinnen und Schüler besuchen 30 Klassen, dabei sind sogar drei Klassenstufen fünfzügig, gehen also von a) bis e).
Ungefähr 100 neue Heussianer und Heussianerinnen konnten am zweiten Schultag zu ihrer Einschulung durch die Klassenlehrerteams begrüßt werden. Während einige der neuen Fünfer über die Größe der Schule und die Aula staunten („Das ist aber alles riesig hier, da kann man sich bestimmt verlaufen“), ist die neue Schule für andere bereits lässige Gewohnheit: „Ich bin auf meinem Weg zur Grundschule immer hier vorbeigelaufen, ich kenne die Schule und sogar schon einige ältere Schüler“.
Neu ist allerdings die Ausrichtung zweier fünften Klassen. Denn neben den bestehenden und erfolgreichen Zügen der Bili- und IT-Klassen, will sich die THRS weiter profilieren und erprobt in zwei Pilotklassen weitere mögliche Profil-Schwerpunkte, um die eigene Schulentwicklung voranzutreiben.
So soll in der Umweltklasse der Fokus auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Umweltsensibilisierung gelegt werden. Dabei sollen die bisherigen Projekte – z.B. die KLIBA-Projekte zum ökologischen Fußabdruck und die Projektanstöße der letztjährigen Umwelt-AG – in den Unterricht integriert und mit weiteren thematischen Aktionen verbunden werden. Die derzeitige Umweltklasse 5d wird von Klassenlehrerin Dagmar Paris, die sich bereits verschiedene Aktionen in und an der Schule zum Thema Nachhaltigkeit ins Leben gerufen und etabliert hat, sowie Co-Klassenlehrerin Christine Munk geleitet. Als aktuelles Projekt steht die Pflanzung eines eigenen Schul- bzw. Klassengartens am Fachklassengebäude an.
Und die 5c bildet die neue Kulturklasse, in der das Klassenlehrerteam Martin Moosmann und Britta Schwan die Kompetenzen der Schüler in den musischen Fächern und Bereichen, z.B. über theaterpädagogische Projekte, aber eben auch die oft benannten „soft skills“ fördern und fordern wollen. „Kultur geht nur über ein eigenes positives und produktives Selbstverständnis sowie im Dialog und Zusammenarbeit mit anderen – da liegt nahe, dass es auch um personale und soziale Kompetenzen geht, also auch: wie gehe ich mit mir und anderen um? Das wird für Kinder immer wichtiger“, sagt auch Schulleitern Marion Marker-Schrotz, die eine Weiterentwicklung der Profile mit ihrem Team forcieren will. Die Evaluation dieser ersten Pilotierungsphase der beiden neuen Profilklassen werde die Schulgemeinschaft nach dem ersten Halbjahr vornehmen.
Ebenfalls eine Weiterentwicklung zeichnet sich bei der im letzten Jahr gegründeten Schulband ab. Da mit dem letzten Abschlussjahrgang einige Aktivposten die Schule – und damit wohl leider auch die Schulband – verlassen haben, läuft aktuell die Neufindung, ein Vorgang, den jede Schulband Jahr für Jahr durchläuft. Aber nach dem Erfolg vom letzten Jahr sind Band-Coach Daniel „Dougie“ Jasinski und Bandlehrerin Birgit Stassen zuversichtlich, dass einige Jungmusiker nachrücken.
Und noch etwas, bzw. jemand ist neu: zwei neue FSJ-ler (Freiwillige im sozialen Jahr) bereichern die Schulgemeinschaft und unterstützen als Differenzierungskräfte im Unterricht, in der Durchführung bei Projekten oder außerunterrichtlichen Veranstaltungen oder unterstützen die Schulleitung, wenn es darum geht, das bald vakante Sekretariat und dessen Arbeit zu überbrücken.
Der siebzehnjährige Tim Maier war vor einem halben Jahr als Abschlussschüler der 10. Klasse noch Teil der Schülerschaft, jetzt sieht er eine neue Perspektive von der anderen Seite und ist beeindruckt, wie viel Arbeit hinter den Begriffen „Unterricht“ und „Schule“ steckt. Sein munterer FSJ-Kollege Leonardo Liendo kommt aus Venezuela und will mitunter seine Deutschkenntnisse vertiefen. Für eine Mammutaufgabe wurden die beiden bereits von Lehrerin und Lehrbuchverwalterin Sandra Kirsch in Beschlag genommen, denn die THRS hat ihre Schulbuchausleihe digital umgestellt und so galt es, jedes Buch mit einen Registrierungscode zu belegen und zu erfassen. Rund 7000 Bücher mussten so erfasst werden. Und obwohl die neue digitale Ausleihe sich einspielen muss, funktionierte diese dann am Ende recht gut.
Im Vergleich ebenfalls recht gut lief im letzten Jahr das Konzept der Vorbereitungsklasse (VKL). Aktuell sind es um die 70 Kinder , die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen und die deutsche Sprache von Grund auf lernen, darunter natürlich viele ukrainische Kinder. „Hinter jedem Kind liegt eine eigene Migrationsgeschichte und ein entsprechender Background“, sagt Sven Dehoust, der zweite Konrektor an der THRS. Entsprechend individuell müsse auch die Förderung aussehen, einige bringen basale Deutschkenntnisse mit, einige, vor allem aus Staaten von Nahost, beherrschen nicht einmal das lateinische Alphabet. Aber mit einem aufbauenden und individuellen Konzept der kleinen Lernschritte können die Kinder auf ihrem Niveau und mit verschiedenen Unterstützungsmaterialien vorankommen.
Klar, das auch Übersetzungsprogramme, IPads oder die eigenen Handys (im Ausnahmefall) eine Rolle spielen. Stolz ist Dehoust auf das Lehrkräfteteam, das die VKL organisiert und die Kinder voranbringt – und natürlich auch darauf, dass sich sowohl die eine oder andere Schule, wie auch das Schulamt oder das Seminar für Lehrerbildung bei Besuchen von der erfolgreichen Arbeit überzeugen konnte.
Viel Planungs- und Kommunikationsenergie fließt in eine weitere Neuerung. Im Rahmen der Neuordnung des Schulzentrums in Zusammenarbeit mit der Hartmann-Baumann-Grundschule und der Schule am Kraichbach geht das „Räumerücken“ und damit aber auch das Ziel einer zukunftsfähigen Realschule weiter. So soll an der THRS im Laufe des Schuljahres die Containeranlage im hinteren Schulhofbereich zurückgebaut werden, dafür werde das Fachklassengebäude der ehemaligen Hauptschule belegt. „Mit dem Fachklassengebäude können wir neben klassischen Unterrichtsräumen auch Fächer entasten, die auf Fachräume angewiesen sind, z.B. Naturwissenschaften, AES, Bildende Kunst oder Technik“, sagt Konrektor Manuel Altenkirch, der auch das HeussLab, das digitale Lernlabor und Makerspace, in das Fachklassengebäude umzieht.
Natürlich gebe es auch Herausforderungen, ist sich das Schulleitungsteam um Marion Marker-Schrotz, Manuel Altenkirch und Sven Dehoust einig. Gerade die Vakanz im Sekretariat habe höchste Priorität. Spannend sei auch die Entwicklung der Schule mit ihren Profilen. Und natürlich müsse man dem Umstand gerecht werden, dass pro Jahr ca. 20 bis 30 Schulwechsel – etwa vom Gymnasium auf die Realschule – zu organisieren sind, mit regelmäßigen Klassenum- und -neubildungen mit allem was das dazugehört, ein Umstand, der sich seit Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung extrem verstärkt habe.
Zentral sei die Festigung der THRS als leistungsorientierte Realschule in Abgrenzung zu den Gemeinschaftsschulen und als G9-Alternative zu den G8-Gymnasien, denn ein guter Realschulabschluss ermögliche einen Übergang an die beruflichen Gymnasien, mit denen man z.B. in Schwetzingen bereits kooperativ zusammenarbeite und damit für die individuelle Schullaufbahn ein G9 anbieten könne – beginnend an der THRS.