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Wenn Märchen wahr werden – im Karton
Die Szene, in der der Held seinen Gegenspieler besiegt und die Prinzessin rettet – was jeder als Schlüsselszene aus zahlreichen Filmen kennt, ist ein uraltes literarisches Motiv, das bereits als fester Teil in den Märchen (nicht nur) der Gebrüder Grimm vorkommt. Aber ebene solchen Szenen waren Dreh- und Angelpunkt des Projekts „Märchen im Karton“, die 5b mit ihrer Deutsch- und Co-Klassenlehrerin Dr. Anke Schubert umgesetzt hat.
Ziel in der Unterrichtseinheit Märchen war das Gestalten einer solchen Schlüsselszene zu einem Märchen. Der Held, beziehungsweise die Heldin sollte zusammen mit der Märchen-Aufgabe (einem weiterem Charakteristikum von Märchen) oder seinem Widerpart dargestellt werden. Es war eine andere Herangehensweise an die typischen Märchenmerkmale. Darüber hinaus wurde die Frage geklärt, woher Märchen überhaupt stammen und wie sie dann erst relativ spät von den gebrüdern Grimm festgehalten wurden? Einige Märchen wurden angehört, andere von den Schülerinnen und Schülern auch vorgelesen, um das Hörverstehen zu trainieren.
Leider wird in den Familien immer weniger vorgelesen, deshalb war auch das Vorlesenüben und das Nacherzählen zentraler Bestandteil des Unterrichts.
Die Klasse stellte fest, dass es von ein und demselben Märchen unterschiedliche Versionen gibt. So sind beispielsweise nicht nur die Versionen zu „Rapunzel“ von Disney zur originalen Grimmschen Sammlung unterschiedlich, sondern auch von Land zu Land (in den jeweiligen Sprachen) verschieden. Auch konnte die Klasse über den deutschen Märchentellerrand schauen, indem die Kinder von Märchen aus anderen Kulturen – nämlich teilweise die, der Eltern oder großeltern – erzählten.
Das Projekt hat den Schülerinnen und Schülern der Klasse 5b viel Spaß gemacht. Einige integrierte Kinder aus der Vorbereitungsklasse konnten so ohne sprachliche Hürden ein Märchen nacherzählen und darstellen.