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Vielfalt feiern! – Projektwoche an der THRS
Bei einer großen bunten Feier und einem Gallery Walk für die Eltern feierten sich die Schülerinnen und Schüler für eine bunte und außergewöhnliche Projektwoche an der Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim, die von der Schulgemeinschaft – unterstützt durch zahlreiche externe Partner und Freunde der Schule – mit kreativen, produktiven und vielseitigen Projekten und Workshops gestaltet wurde. Und beim Gallery Walk am letzten Projekttag konnte man bei Bühnenauftritten, Videosequenzen, Bilderserien und der Kunstwerkgalerie sehen, was vor allem die Klassenstufen fünf bis sieben auf die Beine stellten.
Aber der Reihe nach: vor Rund einem Jahr fand sich die Gruppe um die Lehrerinnen Carmen Fuhrmann und Carolin Köller sowie den beiden Schulsozialarbeitern Kim Angeletti und Tim Molina Ruiz zusammen: Schule mal anders machen, aber eben nicht als übliche Projektwoche einige Tage vor den Sommerferien, sondern als Lernwoche, in der wichtige Skills und Fähig- und Fertigkeiten gelernt werden können, die den Schülern für ihr Lernen und ihre Zukunft weiterbringt. So entstand die Idee der Präventions- und Projektwoche, in der die Schwerpunkte je nach Stufe immer ein bisschen anders sein sollte.
So stand für die Zehner, bei denen die Prüfungen bevorstehen, recht schnell fest, dass Power-Crash-Kurse vor allem in Mathematik und den Wahlpflichtfächern gewinnbringend sein würden. Die Achtklässler absolvierten ihr einwöchiges Berufspraktikum und für die Neuntklässler stand eine mit vielen externen Partnern organisierte Aktionswoche in Berufsorientierung und Engagement an.
Umfangreiche Workshops und Lerngelegenheiten
Der kreative Schwerpunkt, bei dem die Schülerinnen und Schüler aus Kreativworkshops individuell wählen konnten, lag bei den Klassen Fünf bis Sieben und wurde durch Aufklärungsworkshops zu verschiedenen Veranstaltungen ergänzt. Dabei klärte beispielsweise die Polizei Hockenheim die Fünfer zu Themen wie Gewalt und Medienkonsum auf, die Thoraxklinik sensibilisierte in einem Online-Workshop die Siebtklässler zum Thema Sucht und Rauchen. In der Klassenstufe Sechs klärte Hebamme und Sexualpädagogin Paula Willinger jugendgerecht und sensibel über das Thema Sexualität auf.
Die kreativen Workshops allerdings waren das Herzstück der Woche. So durchliefen alle Sechstklässler die Lego-Mindstorm-Workshops im Heuss-Lab, in denen spielerisch die kleinen Roboter mit Hilfe der Programmier-Codes in Scratch zum Laufen – bzw. zum Fahren und Manövrieren – gebracht wurden.
Im Bereich Kunst bot Künstlerin Kristin Brümmer einen Strukturmalerei-Workshop an, bei dem abstrakte Kunstwerke entstanden. Bei der „Tape-Art“, also Kunst mit Klebestreifen, mit Sarah Beil-Wiesbeck entstanden ebenfalls kleine Kunstwerke. Und in der Druckwerkstatt und Acrylatelier wurden ebenso nicht so oft genutzte Kunsttechniken ausprobiert und im wahrsten Sinne des Wortes „auf Leinwand gebannt“.
Überhaupt war in den kreativen Workshops das Ausprobieren die zentrale didaktische Herangehensweise. Das war auch im Foto-Workshop von Thomas und Katrin Keller vom Fotostudio Keller in Reilingen der Fall. Hier gelang den Schülern mit ihrem Handy und einfachen experimentellen Mitteln wie Alufolie, einer Glaskugel oder Lochblech sowohl abstrakte, als auch ungewohnte Landschafts- und Gebäudeaufnahmen und rückten die Fotografie als Kunstform in den Fokus.
Darüber hinaus gab es neben Makramee-, Kalligrafie-, Yoga-, Wing-Tsun-Workshops auch lernbezogene Angebote, die nicht wenige Schülerinnen und Schüler nutzten. Im Sketchnote-Workshop lernte man, wie man (Lern-)Inhalte sinnvoll mit kleinen Zeichnungen verknüpft, um sich daraus beispielsweise für einen lockeren Vortrag vorzubereiten. In „Theos Woche“ wurde die Projektwoche vom Zeitungs- und Journalismus-Team in Bild und Schrift festgehalten.
Für die Bewegungsaffinen in der Schülerschaft gab es die Auswahl zu Fahrradtouren und Sporttournieren in der Halle, auch der Schwetzinger Schlossgarten wurde angesteuert.
Ruhigeres und effektives Lernen
Summa summarum lockerte die Projektwoche die Wochen des Schulalltages auf und wurde von nahezu allen als Bereicherung empfunden. „In den Kleingruppen um die 16 Schüler merkt man auf einmal, wie viel produktiver, aufgeschlossener und motivierter die Kinder sind im Gegensatz zum normalen Unterricht mit 28 oder 30 Schülern – das ist etwas völlig anderes“, sagen Kristina Kelbler und Robin Pitsch, die den Comedy-Witze-Workshop leiteten.
Seitens der Schüler gab es ebenfalls bestärkende Meinungen. „Wir konnten uns mal so richtig auf eine Sache konzentrieren und da kam eigentlich immer etwas Gutes raus“, war der meistgenannte Kommentar.
Auch die Eltern zeigten sich beim Gallery Walk begeistert, was ihre Kinder für künstlerische Ideen und Werke produzierten: „Diese Seite kannte ich von meinem Sohn gar nicht“, sagte eine Mutter der 6. Klasse.
Die Initiatoren Carmen Fuhrmann, Carolin Köller sowie die beiden Schulsozialarbeiter Kim Angeletti und Tim Molina Ruiz sin stolz auf die organisierte Woche. „Die Atmosphäre war ruhiger, entspannter und gelassener als sonst“, resümiert Tim Molina Ruiz.
„Wir haben den Eindruck, dass Vieles in der Woche gut lief, von allen Seiten Kreativität gelebt wurde und jede und jeder, egal ob Lehrkraft, engagierte Eltern und eben vor allem die Schülerinnen und Schüler sich kreativ und verwirklichend einbringen konnten“, so Carmen Fuhrmann.
Auch Konrektor Manuel Altenkirch freute sich mit Schulleiterin Marion Marker-Schrotz: „Wenn Schüler, Lehrkräfte und engagierte Menschen sich durch eigenes Schaffen verwirklichen können und Selbstwirksamkeit erfahren, funktioniert lernen am besten! Wir werden die Woche natürlich evaluieren und höchstwahrscheinlich im nächsten Jahr wiederholen“