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Demokratisch aktiv – Workshop „Kreative Köpfe für Demokratie“
Welchen Herausforderungen begegnen Jugendliche in ihrem Leben? Mit welchen Ängsten und Problemen schlagen sie sich herum? Wie ist ihr Umfeld in Familie, Schule, Sport und Freizeit beschaffen?
Konkrete Antwort- und Handlungsszenarien auf diese großen Fragen darauf konnten Schülerinnen und Schüler der Klassen 7a und 7e jeweils beim ganztägigen Demokratieworkshop „Kreative Köpfe für Demokratie“ vor Ort in der Theodor-Heuss-Realschule erarbeiten. Gemeinschaftskundelehrer Georg Heilig hatte hierzu über die Hopp Foundation den erfahrenen Referenten Joachim Oest gewinnen können.
Demokratietraining – auch methodisch!
Demokratie bedeutet, sich auch für diese Themen zu interessieren und sie mit demokratischen Strategien lösen zu können. Und auch die Herangehensweise innerhalb der Gruppenarbeit war durchaus schon Demokratietraining für die Kids: Absprache, Auswählen von Lösungsvorschlägen und Kritik im Gruppenprozess schärften auch methodisch den demokratischen Sinn.

Dabei war das Ziel, die Kinder in ihrem Denken und Handeln zu aktivieren: „In dieser Challenge werden die Lernenden ermutigt, ihre Kreativität zu nutzen, um ein ansprechendes und informatives Werk zu erstellen, das Gleichaltrige dazu inspiriert, mehr über demokratische Prozesse zu erfahren und sich daran zu beteiligen“, sagt Joachim Oest. Nach einer Einführung über Werte in der Demokratie erstellten die Kids via Design Thinking“ Steckbriefe und Charaktere eigener, imaginärer Figuren, die modellhaft für die Herausforderungen im Leben stehen könnten.
Am Ende steht ein kreatives Werk
So kam in einer der Arbeitsgruppen beispielsweise die Figur „Klara“ heraus, 16 Jahre, die Angst in der Dunkelheit und vor Krieg hat, sich aber um die Umwelt sorgt und möchte, dass man Jugendlichen zuhört. – Mit allen anderen Figuren wurde Klara in mehreren Runden in der Klasse, vorgestellt und vor die Probleme im Alltag gestellt: Freundschaft, Rassismus, Ausgrenzung, Nichtzuhören. Über gruppendynamische Verfahren wurden verschiedene Strategien entwickelt, die der Figur im Alltag helfen können. Am Ende stand auf Basis der imaginären Figur die Gestaltung eines kreativen Mediums (Poster, Video, Comic, Podcast etc.), das Gleichaltrige über die Bedeutung der Demokratie und die Rolle, die sie als Personen darin spielen können, informiert und inspiriert.

„In einer Welt, in der demokratische Prinzipien und Prozesse zunehmend unter Druck geraten, wird die Notwendigkeit einer fundierten politischen Bildung in unseren Schulen immer deutlicher. Die Bedeutung von politischer Bildung in der Schule kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie bildet die Grundlage für das Verständnis und die Wertschätzung demokratischer Werte und Praktiken. In einer Zeit, in der Informationen und Meinungen oft polarisiert und über digitale Medien weit verbreitet werden, ist es entscheidend, junge Menschen in die Lage zu versetzen, Informationen kritisch zu bewerten, fundierte Meinungen zu bilden und aktiv am demokratischen Prozess teilzunehmen“, sagt Joachim Oest, der als ehemaliger Lehrer und Seminarfachleiter auch Gründer und Leiter des „Deichdenker-Instituts für zeitgemäße Bildung und Innovation“ mit Sitz in Weener (Ostfriesland) ist.