Schulhof der Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim groß

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Konservativer Zeitgeist und TikTok-Effekt? – Juniorwahl 2025 THRS

Eine lebensnahe Möglichkeit für 187 Schülerinnen und Schüler von Klassenstufe 8 bis 10, ihre Stimme abzugeben und Gelegenheit, ihre politischen Einstellungen und Interessen zu hinterfragen und zu reflektieren bot die Juniorwahl 2025, die an der Theodor-Heuss-Realschule am 17.02. von Gemeinschaftskundelehrerin Jumana Riedlinger und der IT-Klasse 10a durchgeführt wurde.

Im Vorfeld der Wahl wurden verschiedene Unterrichtseinheiten angeboten, die den Schülern einen umfassenden Überblick über das politische System Deutschlands gaben. Fachlehrerinnen und -lehrer führten die Schülerinnen und Schüler durch die Grundlagen der Demokratie, die Rolle des Bundestages sowie die Aufgaben und Ziele der einzelnen Parteien.

Demokratie und den Wahlprozess erleben

Ein weiteres Highlight der Juniorwahl war der Wahlprozess selbst. Die Schüler erlebten, wie die Wahlurne, das Wahlgeheimnis und die ordnungsgemäße Auszählung der Stimmen gehandhabt wurden. Sie waren beeindruckt von der Ernsthaftigkeit des Prozesses und der Bedeutung jeder einzelnen Stimme. Dieser Teil der Veranstaltung trug maßgeblich dazu bei, das Vertrauen in die demokratischen Institutionen zu stärken und vor allem den Respekt vor den Wahlen zu fördern.

Die Ergebnisse der Juniorwahl an der Theodor-Heuss-Realschule spiegelten teilweise die politische Landschaft des tatsächlichen Bundestagswahlkampfes wider, was die Schüler in ihrer Meinung bestärkte, dass auch ihre Stimme von Bedeutung ist. So reihen sich AfD (26%), CDU (24%) und die Linke (22%) mit großem Abstand vor den anderen Parteien (SPD 10%, FDP 6%, BSW 5%). Die Grünen (2%) hatten bei den Schülern keine Hauptrolle gespielt – ebensowenig Die PARTEI (2%), die Freien Wähler (1%) oder Volt (1%).

Erklärungsansätze und Ergbenisinterpretation

Bei der Interpretation und Analyse der Ergebnisse haben die Schüler verschiedene Erklärungsansätze. So könnte das Votum für die AfD und überraschenderweise auch das starke Abschneiden der Linken ein TikTok-Effekt sein, denn gerade diese zwei Parteien seien in der stark bei Jugendlichen frequentierten App am meisten mit Politik- und Parteien-Content vertreten. Das grundsätzlich gute Abschneiden konservativer Parteien im Vergleich mit den Grünen könnte eine sehr extreme Ausprägung des aktuellen Zeitgeists und das Verfangen einfach klingender Messages oder Problem sein, die mit Framing aufgeladen sind (z.B. Heizungsgesetz). Aber auch aktuelle Ereignisse spielten laut Schülern eine Rolle. Und leider – auch das berichteten Schüler – hätten vereinzelte Mitschüler die Wahl nicht ganz ernstgenommen und mit der Abstimmung gespielt und kokettiert, auch das gehört letztlich zur Wahrheit dazu.

Trotzdem: mit der Juniorwahl hat die Theodor-Heuss-Realschule einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung geleistet und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, Demokratie im wahrsten Sinne des Wortes zu erleben. Ein solches Engagement und Interesse der Jugendlichen an politischen Prozessen ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass die nächste Generation von Bürgern gut vorbereitet und engagiert in die Zukunft gehen wird. Und auch in der Nachbereitung zeigte sich in den Klassen: viele Schüler würden gerne mehr über politische und staatliche Zusammenhänge und Parteiprogrammatik wissen, vor allem, wenn dies sie selbst betrifft – die THRS will diesem Bedürfnis gerne nachkommen.