In einer achten Stunde – also jenseits des regulärem Schulschlusses – betritt man einen der ITRäume an der Theodor-Heuss-Realschule und dann kann es sein, dass man eine angespannte Stimmung vorfindet. Nicht laut, nicht aggressiv, aber engagiert – schnelles Getippe, zuweilen Geflüster, dann die unverwechselbare und finale Eingabe samt Tippen einer Entertaste im Terminal – kurze Pause – und dann ein triumphierendes „Jaaa! Es klappt!“.

Die Coding-AG der THRS Hockenheim ist ein Ort, an dem programmiert, experimentiert und optimiert wird. Unter der Leitung des Zehntklässlers und Coding-Genies Emil Schlampp sowie unter der Aufsicht von FSJler Yannick Hätty haben sich bereits einige begeisterte Teilnehmer gefunden. Ziel ist es, eigene Programme zu schreiben, Algorithmen zu verstehen und Software gezielt anzupassen. Dabei geht es nicht ums bloße Spielen und ausführen, sondern um das Verstehen und Modifizieren von Programmcode, um Funktionen zu verbessern oder neue Möglichkeiten zu erschaffen.

Die Arbeit erfolgt hauptsächlich am pädagogischen Netzwerk der Schule und den dazugehörigen Schulcomputern, aber auch eigene Laptops werden mitgebracht und verwendet. So wird neben dem Coden auch über Hardware und technische Spezifikationen diskutiert – welche Komponenten wichtig sind und wie ein individuell angepasster PC aussehen sollte.

Ein weiteres Beispiel für die Arbeit in der AG ist die Programmieren des virtuellen Roboters Robby mithilfe von Java: Die Teilnehmenden schreiben und testen einen eigenen Code, um Robby bestimmte Aufgaben ausführen zu lassen. So lernen sie nicht nur die Syntax von Java, sondern auch, wie logische Abläufe oder Algorithmen funktionieren.

Ein weiteres spannendes Projekt in der AG ist die Entwicklung und das Training eines Neuronalen Netzwerkes. Emil demonstriert, wie er eine einfache Bilderkennungs-KI trainiert, indem er handschriftliche Zahlen mit dem Mauscursor malt und die entsprechende Ziffer über die Tastatur eingibt. Durch wiederholtes Training verbessert das Mehrlagige Perzeptron-Netzwerk seine Fähigkeit, Muster zu erkennen. So verstehen die Teilnehmer, wie Maschinelles Lernen funktioniert und welche Logik dahintersteckt.

Die Herangehensweise in der Coding-AG folgt dem Prinzip „Trial and Error“: Eine Idee wird programmiert, getestet, analysiert und optimiert, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Durch diesen Ansatz lernen die Teilnehmenden nicht nur Programmiersprachen, sondern auch, wie man Probleme löst und kreativ denkt.

Die Coding-AG ist somit weit mehr als eine Spieler und Hacker-AG. Hier wird tief in die Welt der Informatik eingetaucht – mit Begeisterung, Fachwissen und natürlich auch Spaß. Wir dürfen gespannt sein, was die Coding-AG noch alles coded